Lena Friedrich

Als frischgebackene Anästhesietechnische Assistentin an der Universitätsmedizin Magdeburg gewährt uns Lena Friedrich einen spannenden Einblick in ihren Berufsalltag. Mit viel Herzblut und Engagement begleitet sie Patienten und Patientinnen vor, während und nach der Narkose. Im Interview erzählt sie, wie sie ihre Ausbildung am AZG rückblickend empfunden hat und welche Herausforderungen sie nun täglich meistert.

Liebe Frau Friedrich, Sie haben vor kurzem am AZG Ihren Abschluss als Anästhesietechnische Assistentin gemacht – herzlichen Glückwunsch! Bitte erzählen Sie uns doch, wo Sie nun arbeiten und was Ihre Aufgaben als ATA sind!

Vielen Dank! Ich arbeite an der Universitätsmedizin Magdeburg im Fachbereich der Anästhesie. Die Aufgaben als Anästhesietechnische Assistenz sind vielseitig und breit gefächert. Grundsätzlich bereiten wir in Absprache mit der Anästhesistin oder dem Anästhesisten eine Allgemein- oder Regionalanästhesie vor und assistieren der Ärztin oder dem Arzt. Die Patientenbetreuung vor, während und nach einer Narkose sind auch wichtige Bestandteile des Berufes.

Team UMMD-Friedrich,Lena_Foto Schubert

Foto: Lena Friedrich, Anästhesietechnische Assistentin an der Universitätsmedizin Magdeburg.
Fotografin: Melitta Schubert/UMMD

Was hat Sie dazu motiviert, den Beruf des Anästhesietechnischen Assistenten (ATA) zu ergreifen?

Als ich von diesem Berufszweig erfahren habe, war ich total gefesselt von den Aufgaben einer ATA, weshalb ich mich kurzerhand für diesen Ausbildungsberuf beworben habe. Ich fand den Gedanken schon immer schön, Menschen helfen zu können und bin dankbar dafür, dies in meinem Beruf ausüben zu können und Patienten in der außergewöhnlichen Situation einer Operation betreuen zu können.

Was hat Ihnen rückblickend an Ihrer Ausbildung besonders gut gefallen und was hätte vielleicht auch besser sein können?

Insgesamt hat mir der praktische Teil der Ausbildung sehr gut gefallen. Ich wurde dort sehr gut betreut und war nie auf mich allein gestellt. Es waren und sind alle aus der Anästhesie-Abteilung sehr hilfsbereit, sowohl die pflegerischen – als auch die ärztlichen Kolleginnen und Kollegen. Es ist auch sehr schön, wie die Verantwortung von Ausbildungsjahr zu Ausbildungsjahr wächst.

Weniger gut gefallen hat mir lediglich das Pendeln nach Halle zu unserer Kooperationsschule, da es teilweise herausfordernd war, Schulweg, Lernen und Schlaf unter einen Hut zu bekommen.

Warum haben Sie sich entschieden, an der Universitätsmedizin Magdeburg zu arbeiten?

Da die Uniklinik Magdeburg ein Krankenhaus der Maximalversorgung ist, war mir bewusst, dass ich sehr viele Fachbereiche kennenlernen werde und somit auch sehr viel an Erfahrungen gewinnen werde. Und auch nach drei Jahren Ausbildung habe ich noch nicht alles gesehen, weshalb die Arbeit auch weiterhin spannend und interessant ist und bleiben wird.

Welche Herausforderungen haben Sie bisher in Ihrem neuen Job erlebt, und wie gehen Sie damit um?

Herausforderungen werden viele geboten, vor allem, wenn man wie ich vorher kaum Erfahrungen in einem Krankenhaus gesammelt hat. Es fängt schon dabei an, dass man täglich Patientinnen und Patienten jeder Altersgruppe betreuen kann und man teilweise immer wieder neu umdenken muss.

An seine eigenen Grenzen kann man bei der einen oder anderen Notfallsituation gelangen, da es manchmal viel zu verarbeiten gibt, aber auch das gehört zum Berufsbild dazu. Ich persönlich verarbeite Situationen, indem ich mit meiner Familie oder Kolleginnen und Kollegen darüber spreche, welche vielleicht am selben Fall beteiligt waren oder welche mir einfach nur zuhören und da sind. Bei einem Fall, welcher mir sehr nah ging, habe ich deutlich den Rückhalt von meinem Team gespürt, was mir persönlich auch sehr beim Verarbeiten geholfen hat. Das schätze ich bis heute sehr und bin auch sehr dankbar dafür!

Welche langfristigen beruflichen Ziele haben Sie in Ihrer Rolle als Anästhesietechnische Assistentin?

Zunächst möchte ich weitere Erfahrungen in allen Fachbereichen sammeln In ein paar Jahren könnte ich mir auch vorstellen, eine Weiterbildung zur Praxisanleiterin zu machen, um anderen Berufsanfängerinnen und Berufsanfängern zur Seite zu stehen und Wissen zu vermitteln.

Gibt es bestimmte Momente oder Erfahrungen in Ihrer Karriere als Anästhesietechnische Assistentin – auch während Ihrer Ausbildung –, die Sie besonders beeindruckt haben oder die Ihnen besonders wichtig sind?

Ein beeindruckender Tag war der, an dem ich in der Frauenklinik mit in den Sectio-Saal zu einer Sectio caesarea (Kaiserschnitt) kommen durfte. Man versucht der Frau ein sicheres Gefühl zu vermitteln und begleitet sie durch einen der wichtigsten Momente in ihrem Leben. Und dann der Augenblick, wenn die frisch gebackene Mutter den ersten Schrei hört und die ganzen Gefühle aufkommen. Es ist ein schönes Gefühl, solch einen Moment miterleben zu dürfen.

Welchen Rat würden Sie jungen Menschen geben, die sich für eine Karriere als Anästhesietechnische Assistenten interessieren?

Es ist ein anspruchsvoller Job, welcher auch viel Eigenverantwortung mit sich bringt, aber es lohnt sich aktiv dran zu bleiben und sein Bestes zu geben! Am Ende des Tages geht man oft mit einem guten Gefühl nach Hause, mit dem Gedanken, dass man heute etwas Gutes bewirkt hat und Menschen helfen konnte.

Vielen Dank für den spannenden Einblick in Ihren Arbeitsalltag!

Letzte Änderung: 27.09.2023 - Ansprechpartner: Webmaster