"Bester Nachwuchskardiologe 2010/11" wurde ausgezeichnet
Erstmals wurde der Titel „Bester Nachwuchskardiologe des Jahrgangs" an Studenten der Medizinischen Fakultät der Otto-von-Guericke-Universität verliehen. Die angehenden Ärzte hatten sich zusammen mit 200 anderen Studenten freiwillig an einem online EKG-Quiz auf der Lehrplattform „MOODLE“ über einen Zeitraum von einem Jahr beteiligt.
Die Idee dazu hatte Dr. Hagen Bönigk, Lehrkoordinator der Universitätsklinik für Kardiologie, Angiologie und Pneumologie Magdeburg. Dem vorausgegangen waren die zahlreichen Nachfragen von Studenten zu zusätzlichen Lehrangeboten zum Thema EKG-Interpretation. Daraufhin stellte der Facharzt zusammen mit dem Oberarzt für Rhythmologie der Klinik, Dr. Samir Said, seit dem Sommersemester 2010 allmonatlich ein interessantes EKG in Form eines Tests mit je neun Fragen zur Befundung online. Im darauffolgenden Monat wurden die Antworten dann freigeschaltet und der klinische Fall, der dem EKG zugrunde lag, umfassend erläutert. Dr. Bönigk erklärt: „So wurden aus einem einzelnen EKG und wenigen Angaben zur Anamnese des Patienten ganze klinische Verläufe mit zum Teil vollständigen Fallberichten aus der Kardiologie.“
Der Gewinner mit der meisten Punktzahl darf nun den zu Beginn ausgerufenen offiziellen Titel: "Bester Nachwuchskardiologe des Jahrgangs" und ein exquisites Stethoskops als Preis in Empfang nehmen. Zum Auftakt gab es gleich zwei Erstplatzierte, Helge Immo Lehmann und Jan Teuber aus dem 6. Studienjahr mit jeweils 78 Punkten. Den dritten Preis, ein Kardiologie-Fachbuch, erhielt Steffen Wolf, der nur einen Punkt darunter lag. „Den Titel haben sie sich die Gewinner wirklich verdient, denn die online-EKGs waren nicht leicht zu interpretieren“, bestätigt auch Klinikdirektor Prof. Dr. Braun-Dullaeus. Er zeigte sich sehr beeindruckt von dem guten Abschneiden trotz des hohen Schwierigkeitsgrades der Beispiele. Er würde es sehr begrüßen, wenn sich das Interesse der diesjährigen Titelgewinner am Fach Kardiologie auch im Hinblick auf deren spätere berufliche Laufbahn festigen würde.
Dr. Bönigk betont: „EKG-Befunde bieten in der Praxis durchaus Spielraum für eine differenzierte Betrachtung und Interpretation. Sie sind niemals identisch, fast wie ein Fingerabdruck. Bei unseren Beispielen handelte es sich z.B. um so wichtige Befunde wie bei Herzinfarkten, die jeweils bestimmten Regionen des Herzens zuzuordnen sind und Leben retten, wenn man sie schnell und sicher erkennt. Aber auch eine Vielzahl von Herzrhythmusstörungen, häufige wie Vorhofflimmern und Vorhofflattern, aber auch seltenere und deshalb noch einmal schwieriger zu diagnostizierende, durften nicht fehlen. Des Weiteren wurden ventrikuläre Rhythmusstörungen, durch Medikamente verursachte Veränderungen, seltene Syndrome aber auch Erregungsausbreitungs- und Leitungsstörungen abgehandelt.
Im nächsten Semester wird es wieder einen fakultativen EKG-Kurs geben, den Dr. Said und Dr. Bönigk für alle Interessierten anbieten werden.
Klinikdirektor Prof. Dr. Braun-Dullaeus überreichte die Urkunden an Steffen Wolf (3. Platz) und an die beiden Erstplatzierten Helge Immo Lehmann und Jan Teuber in Anwesenheit von Oberarzt Dr. Samir Said und Dr. Hagen Bönigk, Lehrkoordinator der Universitätsklinik für Kardiologie, Angiologie und Pneumologie (v.l.)
Foto: Elke Lindner/Uniklinikum