Neuer Professor für Klinische Chemie
Prof. Dr. med. Berend Isermann wurde zum Professor für Klinische Chemie an der Medizinischen Fakultät der Otto-von-Guericke-Universität berufen und ist der neue Direktor des Institutes für Klinische Chemie und Pathobiochemie am Universitätsklinikum Magdeburg. Er trat am 1. April 2011 die Nachfolge von Prof. Dr. Claus Luley an, der die Einrichtung 17 Jahre bis zu seinem Ruhestand geleitet hat.
Berend Heinrich Isermann, Jahrgang 1967, ist Facharzt für Innere Medizin, Endokrinologie und Labormedizin. Außerdem verfügt er über eine Anerkennung als Diabetologe (DDG). Der gebürtige Kieler wurde 1990 immatrikuliert und absolvierte als Stipendiat der Deutschen Studienstiftung sein Medizinstudium bis 1996 an der Universität Würzburg, in Bristol, Great Britain (1993/1994) und an der Yale University, USA (1995). In der Zeit als "Arzt im Praktikum" an der Universität Heidelberg erlangte er den Doktorgrad und promovierte in der Abteilung für Pädiatrische Neurochirurgie. Dann folgte ein vierjähriger Forschungsaufenthalt am Blood Center of Wisconsin, Milwaukee, USA. 2003 kehrte Berend Isermann zurück als wissenschaftlicher Mitarbeiter an die Universitätsklinik Heidelberg. 2007 habilitierte er sich mit dem Thema: "Neue Funktionen des Gerinnungssystems für die Reproduktions- und vaskuläre Biologie" und erhielt die Venia Legendi an der Universität Heidelberg. Im selben Jahr wurde er zum Oberarzt der Abteilung Innere Medizin I und Klinische Chemie ernannt.
2009 wurde ihm zunächst die Leitung des kooperativen Speziallabors übertragen, später dann die Leitung der Sektion Klinische Chemie. In dieser Funktion sammelte Prof. Isermann umfassende Erfahrung in der Führung eines modernen Zentrallabors. Es gelang ihm, die Arbeitsprozesse innerhalb dieser Strukturen zu optimieren und somit eine Reduktion der Kosten, Verkürzung der Zeit bis zur Befunderstellung, eine Verminderung des Probenaustausches zwischen verschiedenen Laborbereichen sowie eine verbesserte Zusammenarbeit der Mitarbeiter der verschiedenen Laborbereiche zu realisieren. Außerdem konnte im Jahr 2010 die POC Diagnostik im gesamten Universitätsklinikum Heidelberg umgesetzt und akkreditiert werden. Ein besonderes Anliegen war für Prof. Isermann eine enge Kooperation der Klinischen Chemie mit anderen diagnostischen und den klinischen Fächern.
Im Bereich der Forschung möchte der 43-jährige Wissenschaftler seine bisherigen Themen in Magdeburg fortführen. Dazu gehören zum Beispiel Untersuchungen zum Nachweis der Bedeutung der Hämostase für chronische Gefäßerkrankungen. Ein weiterer Schwerpunkt ist auf die Charakterisierung der Mechanismen gerichtet, durch die das Gerinnungssystem die Reproduktion (Plazenta- und Embryonalentwicklung) reguliert. Dabei untersuchte er zuletzt die Bedeutung der epigenetischen Gen-Regulation und posttranslationalen Proteinmodifikation. In neueren Projekten konzentriert sich die Arbeitsgruppe von Prof. Isermann auf Untersuchungen der Protease-abhängigen Signaltransduktion für entzündliche Prozesse z.B. im Rahmen der Arteriosklerose, der Graft versus Host Reaktion (GvHD), oder neurologischer Erkrankungen (z.B. EAE Modell der Multiplen Sklerose).