Wie hoch darf Ihr Bluthochdruck sein?
Zu einem "Tag der offenen Tür" mit Vorträgen, Tests und Führungen lädt am Dienstag, 17. Mai 2011, von 14 bis 16 Uhr das KfH-Nierenzentrum Magdeburg ein. Es hat seinen Standort direkt neben der KfZ-Einfahrt zum Universitätsklinikum, Fermersleber Weg 25.
Interessierte können sich über Nierenkrankheiten, deren Risiko, Vorbeugung und Therapie informieren und die Einrichtung besichtigen. In Vorträgen werden Professor Dr. Peter Mertens, Direktor der Uni-Klinik für Nieren- und Hochdruckkrankheiten, und Oberarzt Dr. Jörg Steinbach über die Behandlung des Bluthochdrucks informieren. Neben dem Typ 2-Diabetes ist der Bluthochdruck der größte Risikofaktor für Nierenerkrankungen. Fachkundige Informationen über besondere Anforderungen an die Ernährung, über Rehabilitationssport speziell für Patienten mit Nierenerkrankungen, die Früherkennung und Prävention von Nierenerkrankungen sowie Organspende und Nierentransplantation runden das Programm ab. Die Besucher können sich an diesem Tag u. a. auch den Blutdruck messen lassen und bei Ultraschalluntersuchungen teilnehmen.
Im KfH-Nierenzentrum Magdeburg werden seit nunmehr 20 Jahren Patienten mit chronischen Nierenerkrankungen in enger Kooperation mit dem Universitätsklinikum behandelt. Im Laufe der Zeit konnte das Leistungsangebot stetig erweitert werden. Zum Beispiel werden inzwischen neben abendlichen Spätschichten auch lange Dialysen während der Schlafenszeit angeboten. Wichtiger Bestandteil im Leistungsspektrum ist neben allen Dialyseformen die nephrologische Sprechstunde, in der die Diagnostik und Therapie chronischer Nierenerkrankungen sowie die Versorgung der Patienten vor und nach einer Nierentransplantation durchgeführt wird. Für Patienten mit einer Hochdruckerkrankung ist dies öfter der Fall.
Daher haben die Organisatoren den "Tag der offenen Tür" in diesem Jahr mit dem Welt-Hypertonie-Tag am 17. Mai 2011 kombiniert. Er steht unter dem Motto: "Lebenswichtig ist nur eine Zahl: 140/90 mmHg. Höher darf Ihr Blutdruck nicht sein." Als optimal gilt ein Wert unter 120/80 mmHg, über 140 mmHg spricht man von einer Hypertonie, also einem hohen Blutdruck. Leider gibt es dafür normalerweise keine Symptome und der Bluthochdruck bereitet nur selten akute Beschwerden. Deshalb wird er oftmals nicht erkannt. Die möglichen Folgen sind jedoch tragisch: Schlaganfall, Herzinfarkt, Gefäßerkrankungen und chronische Niereninsuffizienz bis hin zur Dialysepflicht.
Nahezu 2.600 Menschen sind in Sachsen-Anhalt wegen chronischen Nierenversagens auf die Hämo- oder Peritonealdialyse angewiesen - etwa 70.000 Dialysepatienten unterziehen sich in Deutschland einer Nierenersatzbehandlung. Seit 1991 betreibt das gemeinnützige KfH Kuratorium für Dialyse und Nierentransplantation e.V. in Magdeburg ein Dialysezentrum und leistet damit einen grundlegenden Beitrag zur Versorgung nierenkranker Patienten in der Region.
Bundesweit gibt es mehr als 200 KfH-Nierenzentren, vier davon in Sachsen-Anhalt. Vor 40 Jahren wurde das KfH Kuratorium für Heimdialyse (später umbenannt in Kuratorium für Dialyse und Nierentransplantation) als gemeinnütziger Verein in Frankfurt am Main gegründet. Erste Aufgaben des KfH waren der Aufbau der Heimdialyse mit dem notwendigen Training der Patienten und ihrer Partner im Umgang mit der "künstlichen Niere" sowie die Sicherstellung der Versorgung der Patienten mit den erforderlichen Dialyseverbrauchsmaterialien. Von 1973 an errichtete das KfH Dialysezentren, in denen auch Patienten, die für eine Heimdialyse nicht in Frage kamen, dialysiert werden konnten. Parallel zum Ausbau der Dialyseversorgung entwickelte sich seit Anfang der 70er Jahre die Nierentransplantation als zunehmend erfolgreiche Alternative in der Nierenersatztherapie.
Heute steht das KfH für eine umfassende Versorgung nierenkranker Patienten mit einer starken Vernetzung von ambulanten und stationären Versorgungsstrukturen sowie für neue Konzepte in der Patientenversorgung .