Antrittsvorlesung des Medizinprofessors Martin Schostak

29.11.2011 -  

Am Mittwoch, dem 7. Dezember 2011, lädt die Medizinische Fakultät der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg zur Antrittsvorlesung von Prof. Dr. med. Martin Schostak ein. Der Lehrstuhlinhaber für Urologie und Direktor der Universitätsklinik für Urologie und Kinderurologie hat für seinen Vortrag das Thema „Der geplagte Mann - Fortschritte in der Prostatakrebstherapie“ gewählt. Die Antrittsvorlesung findet um 14.00 Uhr im Demonstrationshörsaal (Haus 28, linker Eingang) auf dem Campus des Universitätsklinikums, Leipziger Str. 44 statt. Die Veranstaltung ist öffentlich. Interessenten und Vertreter der Medien sind herzlich eingeladen.

Die Vorsteherdrüse als Dreh- und Angelpunkt des männlichen Sexuallebens hält leider nicht nur freudige Ereignisse im Leben bereit, sondern bedeutet für nahezu jeden Mann, dass er sich im Laufe des Alterns entweder mit Beschwerden beim Wasserlassen und (bzw. oder) bösartigen Erkrankungen auseinandersetzen muss. Schon seit über 100 Jahren gibt es Ansätze, dieses Organ radikal zu entfernen. Allerdings sind die früheren klinischen Ergebnisse aus heutiger Sicht mit unerwünschten Begleiterscheinungen in dramatischem Ausmaß besetzt gewesen. Eine relativ hohe Sterblichkeit infolge von schweren Blutungen, eine hohe Rate an dauerhaft inkontinenten Männern sowie eine schwere Impotenz gehörten zu den üblichen Anfangserscheinungen.

Professor Schostak wird im Rahmen seiner Antrittsvorlesung die verschiedenen Meilensteine in der Prostatachirurgie beleuchten, die zu einem heute sehr risiko- und nebenwirkungsarmen Verfahren geführt haben. Die radikale Prostatektomie gilt heutzutage als Goldstandard. Nicht jede operative Neuerung in den letzten Jahren hat die Chirurgen und letztlich auch die Patienten in die richtige Richtung geführt. Manche besonders teure Technik ist schon auf der Strecke geblieben. Das Geheimnis liegt in der sorgfältigen Abwägung - die der Arzt zusammen mit dem Patienten zu treffen hat - zwischen maximal onko-therapeutischem Effekt, minimalem Schaden in punkto Lebensqualität und bester gesundheitsökonomischer Effektivität.

Nach seinem Wechsel an das Magdeburger Universitätsklinikum begründete Professor Schostak eine interdisziplinäre Patientensprechstunde, in der Radiotherapeuten und Urologen gemeinsam Betroffene über alle zur Verfügung stehenden Therapieoptionen beraten. Auf diese Weise kann der Patient das für sich optimale Verfahren auswählen und gleichzeitig der Arzt eine gewisse Selektion betreiben, mit der die Therapie optimiert und Therapiefehler vermieden werden.

Aber nicht nur in der Therapie des lokal begrenzten Prostatakrebses, sondern gerade auch bei fortgeschrittenen Tumoren gab es in den vergangenen fünf Jahren epochale Veränderungen in der Therapie. So ist eine Verdopplung der Überlebenszeit selbst mit Metastasen möglich geworden.

Gruppenfoto_1zur Person:

Prof. Dr. med. Martin Schostak, Jahrgang 1965, leitet seit dem 15. Juni 2011 die Universitätsklinik für Urologie und Kinderurologie Magdeburg. Vor seiner Berufung als Professor für Urologie an die Otto-von-Guericke-Universität arbeitete der gebürtige Berliner zuletzt als stellvertretender Klinikdirektor der Urologischen Klinik der Charité Berlin. Dort leitete er unter anderem die Krebsforschung der Urologie wie z.B. die Entwicklung neuer molekularer Tumormarker oder die Minimierung des Blutverlustes bei der radikalen Prostataentfernung. Vor sechs Jahren initiierte er die Gründung einer Datenbank zur Qualitätssicherung, in der Prostatakrebstherapien erfasst werden und an der sich mittlerweile 40 deutsche Kliniken mit insgesamt über 14.000 Patienten beteiligen.

Neben der urologischen Krebsforschung ist Schostak vor allem für den Einsatz innovativer und modernster Therapieverfahren bekannt. Dazu gehören sämtliche Standardverfahren der offenen, endoskopischen und laparoskopischen Urochirurgie. Ein besonderer Schwerpunkt liegt in der beckenboden- und potenzschonenden sowie in der minimal-invasiven Chirurgie, und bei allen Formen der kontinenten Harnableitung für Männer und Frauen. Weitere besondere Schwerpunkte seines sehr großen operativen Spektrums sind die organerhaltende laparoskopische Chirurgie der Niere, des Harnleiters und der Harnblase.

Die Anerkennung seiner Leistungen zeigt sich auch in der aktuellen FOCUS-Ärzteliste 2011, in der Martin Schostak unter den deutschlandweiten Experten für urologische Tumoren aufgeführt ist. Seine besonderen Schwerpunkte sind die radikale Tumorchirurgie aller radikalen Krebsarten und die organerhaltende Tumorentfernung bei bestimmten Tumoren.

Letzte Änderung: 24.05.2019 - Ansprechpartner: Webmaster