Studienzentrum wird überregional gefördert
Die Deutsche Kinderkrebsstiftung fördert seit dem 1. März 2011 den Aufbau eines bundesweiten klinischen Registers an der Magdeburger Universitätskinderklinik für die im Kindes- und Jugendalter seltenen Malignen Endokrinen Tumoren (MET). Damit erhält das von dem Magdeburger Kinderarzt Privatdozent Dr. Peter Vorwerk seit 2008 geleitete Studienzentrum zur Untersuchung dieser speziellen Krebserkrankungen des Kindesalters erstmalig eine überregionale Förderung, zunächst für einen Zeitraum von zwei Jahren.
Im GPOH-MET-Register, zu dessen Leiter PD Dr. Peter Vorwerk von der Fachgesellschaft für Kinderkrebsheilkunde ernannt wurde, werden junge Patienten aus dem gesamten deutschsprachigen Raum, die an Tumoren der Schilddrüse, der Nebennieren, so genannten neuroendokrinen Tumoren des Magen-Darm-Traktes oder an Phäochromozytomen leiden, erfasst und konsiliarisch betreut. Wichtigstes gemeinsames Merkmal dieser Tumoren ist die Abstammung von hormonell aktiven Organen oder Geweben. Die Betreuung der Patienten setzt ein hohes Maß an interdisziplinärer Zusammenarbeit voraus. So sind neben Onkologen auch Endokrinologen, Chirurgen, Pathologen, Radiologen, Nuklearmediziner, Strahlentherapeuten, Biologen und Humangenetiker mit speziellen Erfahrungen im pädiatrischen Bereich beteiligt, wobei die Koordination der Betreuung in den Händen der Kinderonkologen liegt. Arbeitsschwerpunkt des Registers wird neben der klinischen Beratung im Einzelfall die wissenschaftliche Erfassung und Auswertung der genannten Erkrankungsfälle sein mit dem Ziel, eine weitere Verbesserung der Heilungschancen für die betroffenen Kinder und Jugendlichen zu erreichen.
Die überwiegend aus Spenden finanzierte Deutsche Kinderkrebsstiftung, die 1995 vom Dachverband der "Deutschen Leukämie-Forschungshilfe - Aktion für krebskranke Kinder" gegründet wurde, steht krebskranken Kindern und ihren Familien mit Rat und Tat zur Seite und setzt sich dafür ein, dass Heilungschancen, Behandlungsmethoden und die Lebensqualität krebskranker Kinder ständig weiter verbessert werden. Dabei steht vor allem die Forschung im Mittelpunkt, die jährlich mit rund vier Millionen Euro gefördert wird.
Zur Person: Priv.-Doz. Dr. med. Peter Vorwerk leitet seit 2006 an der Universitätskinderklinik Magdeburg den Arbeitsbereich Kinderonkologie. Seine bisherige klinische und wissenschaftliche Arbeit beschäftigte sich neben der pädiatrischen Hämatologie und Onkologie besonders mit endokrinologischen Fragestellungen zu Grundlagen des Wachstums maligner Zellen. Mehrjährige Forschungsaufenthalte führten ihn unter anderem nach Kopenhagen und Portland/OR, USA. Im Jahr 2007 wurde PD Dr. Peter Vorwerk von der Gesellschaft für Pädiatrische Onkologie und Hämatologie (GPOH), der medizinischen Fachgesellschaft der Kinderonkologen Deutschlands zum Leiter des GPOH-MET-Projektes gewählt.