Öffentlicher Vortrag bei der Jahrestagung zur Mehrfamilientherapie
Am 12. September wird die Jahrestagung 2012 des Arbeitskreises Mehrfamilientherapie (MFT) mit einem Vortrag von Prof. Dr. Kirsten von Sydow von der Psychologischen Hochschule Berlin mit dem Titel „Partnerschaft, Sexualität und Elternschaft“ eröffnet. Die Veranstaltung findet um 18.00 Uhr in Magdeburg im Uni-Hörsaal 1, Gebäude 26 (Nähe Universitätsbibliothek) in der Pfälzer Straße statt. Die interessierte Öffentlichkeit ist herzlich eingeladen. Der Eintritt ist frei.
Verändern sich Zärtlichkeit und Sexualität eines Paares, wenn sie Eltern werden? Wenn aus der Zweierbeziehung eine Dreierbeziehung wird? Was sind hilfreiche Voraussetzungen für diese Veränderung, was kann schwierig sein? Wie gestalten sich Beziehungen in der Partnerschaft und in der Familie vor dem Hintergrund, was man in seiner eigenen Kindheit an familiärer Beziehungsgestaltung erlebt hat?
Die Referentin Prof. Dr. Kirsten von Sydow von der Psychologischen Hochschule Berlin wird einen aktuellen Forschungsüberblick geben und eigene Forschungsergebnisse zu diesen Fragen vorstellen. Die Entwicklung von Paarbeziehungen beim Übergang zur Elternschaft ist ein beliebtes Forschungsthema. Doch weitaus weniger ist bekannt über den Verlauf von Zärtlichkeit und Sexualität - noch weniger über langfristige Verläufe jenseits des ersten Jahres nach der Geburt.
Mit Beispielen aus ihrer klinisch-therapeutischen Arbeit wird Prof. Dr. Kirsten von Sydow aufzeigen, wie die Erkenntnisse aus der Theorie in die Praxis umgesetzt werden können. Sie wird auch darüber sprechen, wie Beziehungserfahrungen mit den Eltern und anderen Bezugspersonen innere Bindungsschemata und das Erleben und Verhalten sowie die Sexualität in erwachsenen Liebesbeziehungen prägen.
Die 4. Jahrestagung hat den Titel „Von Familien - für Familien - über Familien“ und findet vom 12. bis zum 14. September in Magdeburg statt. Etwa 250 Teilnehmer werden erwartet. Ein erstes Treffen gab es 2009, das seitdem jährlich fortgeführt wird.
Kennzeichnend für die Mehrfamilientherapie ist, dass mit Familiengruppen gearbeitet wird. Sie wird zur Behandlung von unterschiedlichsten psychischen Störungen bei Kindern und Erwachsenen eingesetzt. Die MFT nutzt dabei nicht nur die Fähigkeiten der einzelnen Familienmitglieder, sondern setzt sehr intensiv auf den Austausch der Familien untereinander.
Seit dem ersten Treffen des Arbeitskreises Mehrfamilientherapie haben sich zahlreiche erfolgreiche Anwendungsmodelle für diese Methode in den Bereichen Kinder- und Jugendpsychiatrie, Schule und Jugendhilfe entwickelt. In diesem Jahr steht die Bedeutung des Miteinanders im Focus. Es ist wichtig, von Familien zu erfahren, was für Familien hilfreich war, um dann über Familien und deren nützliche Erfahrungen ins Gespräch zu kommen. Familiäre Lebenswelten haben einen Wandel vollzogen. Es gibt heutzutage ganz unterschiedliche Familienformen, in denen sich die Identität von Kindern entwickelt.
Die Magdeburger Tagung wird ausgerichtet von der Universitätsklinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatische Medizin des Kindes- und Jugendalters am Klinikum Magdeburg gGmbH und dem Institut für Psychologie, Abteilung für Entwicklungs- und Pädagogische Psychologie der Otto-von-Guericke-Universität mit Unterstützung der Deutschen Gesellschaft für Systemische Therapie, Beratung und Familientherapie, Arbeitskreis Mehrfamilientherapie.
Weitere Informationen im Internet unter www.mft2012.de oder telefonisch bei Kerstin Scheunemann (Tagungssekretariat) unter Tel.: 0391/67-17000.