Vortrag Borderline-Persönlichkeitsstörungen
Am Mittwoch, dem 19. Dezember 2012, lädt die Universitätsklinik für Psychiatrie um 17.00 Uhr zu einem Vortrag zum Thema „Borderline-Persönlichkeitsstörungen - von den Pathomechanismen zur Psychotherapie“ ein. Referent ist Prof. Dr. Christian Schmahl vom Zentralinstitut für Seelische Gesundheit Mannheim. Die Veranstaltung findet im Zentralen Hörsaal (Haus 22) auf dem Gelände des Universitätsklinikums Magdeburg, Leipziger Straße 44, statt. Angesprochen sind niedergelassene und klinisch tätige Psychiater, Psychologen, Psychotherapeuten, Mitarbeiter sozialer Dienste, Angehörige und die interessierte Öffentlichkeit.
Die Borderline-Persönlichkeitsstörung gehört zu den häufigen psychiatrischen Erkrankungen. Männer und Frauen sind etwa gleich häufig betroffen. Im Zentrum der Erkrankung steht eine Störung der Emotionsregulation, die inzwischen auch neurobiologisch gut charakterisiert ist. Ein weiteres wesentliches Charakteristikum der Erkrankung ist das selbstverletzende Verhalten, welches mit einer Verringerung der Schmerzwahrnehmung eng assoziiert ist. Dieses wird häufig eingesetzt, um dissoziative Zustände oder Zustände hoher innerer Anspannung zu beenden. Es existieren mehrere empirisch abgesicherte psychotherapeutische Behandlungsverfahren. Favorisiert werden kann hierbei die Dialektisch-Behaviorale Therapie. Die derzeitige Datenlage zur pharmakologischen Behandlung ist hingegen als wenig aussagekräftig anzusehen.
Professor Schmahl ist Leitender Oberarzt an der Klinik für Psychosomatik und Psychotherapeutische Medizin am Zentralinstitut für Seelische Gesundheit Mannheim. Er ist ein ausgewiesener Experte auf dem Gebiet der Ursachen- und Therapieforschung der Borderline-Persönlichkeitsstörung. Unter seiner Leitung untersucht eine von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderte Klinische Forschergruppe Mechanismen der gestörten Emotionsverarbeitung bei der Borderline-Persönlichkeitsstörung.