Magdeburger Neurologe erhält renommierten Hans-Berger-Preis

30.03.2016 -  

Prof. Dr. med. Hans-Jochen Heinze (62), Direktor der Universitätsklinik für Neurologie an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg (OVGU) und Leiter der Abteilung Verhaltensneurologie am Magdeburger Leibniz-Institut für Neurobiologie (LIN), hat am Wochenende in Düsseldorf den Hans-Berger-Preis erhalten. Damit würdigt die Deutsche Gesellschaft für Klinische Neurophysiologie im Rahmen ihrer Jahrestagung sein langjähriges wissenschaftliches Wirken auf dem Gebiet der theoretischen und klinischen Neurophysiologie.

Heinze_Hans-JochenProf. Heinze ist es 1994 erstmals gelungen, räumliche und zeitliche Muster von Hirnaktivität aufeinander abzubilden und auf diese Weise wichtige Merkmale von visueller Aufmerksamkeit beim Menschen zu identifizieren. Zu seinen weiteren Forschungsgebieten gehört die multimodale Physiologie von Belohnungsverarbeitung sowie Gedächtnis- und Bewusstseinsprozessen. Er beschäftigt sich mit neuen Indikationen der tiefen Hirnstimulation, wie beispielsweise der Therapie von Suchterkrankungen. Er hat über 380 Fachartikel in internationalen Zeitschriften veröffentlicht und ist Mitglied der Leopoldina, der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und der Akademie der Wissenschaften und Literatur Mainz.

Auch wissenschaftspolitisch engagiert sich Heinze: Von 2005 bis 2011 war er Mitglied des Senats und des Hauptausschusses der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG). Im Jahr 2009 wurde er vom damaligen Bundespräsidenten Horst Köhler in den Wissenschaftsrat berufen, wo er den Ausschuss Medizin leitet.

Nach seiner Ausbildung zum Facharzt für Neurologie und seiner Habilitation 1985 ging Hans-Jochen Heinze als DFG-Stipendiat für zwei Jahre an die University of California in San Diego. Anschließend war er Oberarzt der Neurologischen Klinik der Medizinischen Hochschule Hannover. 1993 kam er als Klinikdirektor an die neu gegründete Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg. Dort baute er den bereits in der früheren Medizinischen Akademie etablierten neurowissenschaftlichen Schwerpunkt maßgeblich mit auf. Die seitdem eingegangenen nationalen und internationalen Kollaborationen bestärken den Neurostandort Magdeburg. Seit 2005 leitet er auch die Abteilung Verhaltensneurologie am LIN und ist einer der Sprecher des Center for Behavioral Brain Sciences.

Der Hans-Berger-Preis ist ein seit 1960 von der Deutschen Gesellschaft für klinische Neurophysiologie vergebener Lebenswerk-Preis. Er ist nach dem Neurologen Hans Berger benannt, der in den 1920er Jahren die Elektroenzephalographie (EEG) entdeckt hat. Der Hans-Berger-Preis ist der wichtigste Preis der Fachgesellschaft und wird nur alle drei Jahre vergeben.

Gemeinsame Pressemitteilung des Leibniz-Instituts für Neurobiologie und der Medizinischen Fakultät der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg.

OVGU-Ansprechpartnerin:
Ögelin Düzel
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