Schülerpraktikum im Institut für Physiologie
Vom 24. bis zum 27. September 2018 war es wieder soweit und Institutsdirektor Prof. Dr. Volkmar Leßmann und sein Team gaben rund 90 Schülerinnen und Schülern aus der 11. oder der 12. Klasse von Gymnasien in Magdeburg und der Umgebung die Möglichkeit, einen Tag ganz im Zeichen der Physiologie, also der Lehre der Lebensvorgänge zu erleben. An vier aufeinanderfolgenden Tagen bietet das Institut für Physiologie dieses Praktikum – mit steigenden Schülerzahlen - bereits seit 2009 jährlich an und es ist für die jungen Leute eine gute Möglichkeit, sowohl die Sinnesorgane Ohren und Augen, als auch die vegetative Physiologie von Herz, Kreislauf und Lunge auf vielfältige Weise näher zu betrachten.
Die engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Instituts standen den Jugendlichen gerne anleitend zur Seite und somit konnten sie sich in verschiedenen Themenräumen den zahlreichen Experimenten widmen. Im Raum der Sinnesphysiologie hatten die Klassen die Möglichkeit, Verschiedenes auszuprobieren, wie zum Beispiel den Weber´schen Drei-Schalen-Versuch. Hierbei wird gezeigt, wie der Temperatursinn der Haut relative Änderungen der Temperatur sehr gut, absolute Temperatur-Einschätzungen aber nur schlecht bestimmen kann. Dafür wurden die Hände in unterschiedlich kaltes und warmes Wasser gehalten, um dann festzustellen, was bei einer mittleren Temperatur gefühlt wird.
Des Weiteren konnten die Schüler eine Perimetrie (Gesichtsfeldbestimmung) durchführen, bei einem Farbsehtest wurde geprüft, ob eine Rot-Grün-Sehschwäche vorliegt und der Brillenkasten stand für eine Visus-Bestimmung (Ermittlung von Kurz- oder Weitsichtigkeit) zur Verfügung.
Im Raum der Atmungs- und Stoffwechselpyhsiologie konnten die Klassen weitere Experimente durchführen. Hier wurde unter anderem die Regulation der Herz-Tätigkeit am Beispiel des „Aufstehversuches“ durchgeführt. Dabei wurde untersucht, wie sich Blutdruck, Unterschenkelvolumen und die Herzfrequenz beim Übergang vom Liegen zum Stehen verändern, die sogenannte Orthosthasereaktion. Eine weitere Station der vegetativen Physiologie war die Kalorimetrie als eine Methode zur Messung der Wärmemenge, die pro Zeiteinheit von einem Körper gebildet wird. Auch die Kapnometrie, eine Methode zur Messung des C02-Partialdrucks in der ausgeatmeten Luft, wurde angewendet und erläutert. Außerdem wurden Experimente zum Atemgastransport und die Pulsoxymetrie durchgeführt, eine Methode, bei der mittels eines Fingersensors unblutig gemessen werden kann, wieviel Prozent des roten Blutfarbstoffes im arteriellen Blut mit Sauerstoff beladen sind. Auch das Ruhe-EKG nach der Methode von Einthoven wurde von den einzelnen Schülern gerne genutzt.
Es war deutlich zu sehen und wurde auch von einzelnen Schülern betont, dass durch diese Experimente die Begeisterung für die physiologischen Funktionen des menschlichen Körpers geweckt wurde. Professor Leßmann betonte: „Unser Wunsch ist es, dass wir als Institut mit diesem Tag voller Experimente dazu beitragen, dass sich die Schüler für ein Medizin- bzw. biowissenschaftliches Studium begeistern können. Es ist bereits vorgekommen, dass Teilnehmer eines Schnuppertages aus den vorherigen Jahren ihren Studienwunsch festigten und mir während des Studiums wieder begegnet sind.“
Fotos: Eindrücke vom Tag des Schülerpraktikums
(Fotos: Elke Lindner/UMMD)