Universitätsmedizin Magdeburg wird als Kompetenzzentrum für Krebserkrankungen empfohlen
Als erste Einrichtung in Sachsen-Anhalt wurde das Viszeralonkologische Zentrum der Universitätsmedizin Magdeburg von der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) erfolgreich zertifiziert.
Die Auszeichnung als Viszeralonkologisches Zentrum bestätigt, dass die gesamte Bandbreite der diagnostischen und interdisziplinären therapeutischen Verfahren für die Behandlung von Darmkrebs und Pankreaskrebs (Bauchspeicheldrüsenkrebs) auf dem qualitativ höchsten Niveau durchgeführt wird.
Die Zertifizierung erhalten nur Zentren, die ihre leitliniengerechte Behandlung in Qualität und Quantität in einem Audit gegenüber der DKG nachweisen. Geprüft werden dabei Mindestzahlen und Qualitätsstandards gemäß der sogenannten S 3-Leitlinie für Diagnostik und Therapie, die von Vertretern der Deutschen Fachgesellschaften zur Behandlung von Tumorerkrankungen erstellt werden.
Die Behandlung von Krebserkrankungen stellt hohe Anforderungen an alle beteiligten Fachrichtungen. „Wir haben deshalb alle Experten des Uni-Klinikums in unserem Zentrum zusammengeführt, denn wir wissen, dass wir gemeinsam viel erreichen können“, betont Prof. Dr. Roland S. Croner, Direktor der Universitätsklinik für Allgemein-, Viszeral-, Gefäß- und Transplantationschirurgie Magdeburg. „Wir schließen die Wissenslücken und stellen Schnittstellen her zwischen Forschung und Behandlung.“ Alle international verfügbaren Methoden der Diagnostik und Therapie von Tumoren werden angewandt, um jede Erkrankung genau erfassen und individuell behandeln zu können.
Prof. Croner: „Wir haben keine Pauschalkonzepte. Wir besprechen jeden Erkrankungsfall mit allen Spezialisten und Fachdisziplinen unseres Zentrums, um für jeden Patienten die optimale Therapie zu generieren. Neben Chirurgen, Radioonkologen, Pathologen, Experten für die medikamentöse Tumortherapie und weiteren Fachrichtungen gehören onkologische Pflegekräfte, Psychoonkologen, und Sozialarbeiter ebenfalls dazu. Im Rahmen eines Kooperationsvertrages sind auch Palliativmediziner der Pfeifferschen Stiftungen beteiligt. So stellen wir sicher, dass alle Gesichtspunkte einer Erkrankung berücksichtigt werden. Wir bieten Therapien und Nachsorge im Rahmen international geltenden Standards und anerkannter Studien an, im Mittelpunkt steht aber nach wie vor der Patient – seine Lebensqualität und auch seine Nöte und Sorgen.“
In der Universitätsmedizin Magdeburg sind bereits das Prostatakrebs-Zentrum und das Hautkrebs-Zentrum von der Deutschen Krebsgesellschaft zertifiziert worden.
Die Deutsche Krebsgesellschaft ist bestrebt, die Bildung von Organkrebs- und onkologischen Zentren zu fördern, um Patienten in allen Phasen ihrer Erkrankung eine ganzheitliche medizinische und pflegerische Versorgung zu ermöglichen. So fordert sie etwa von einem Krebszentrum über die interdisziplinäre medizinische Arbeit hinaus ebenso eine umfassende psychische und soziale Betreuung.
FOTO: Experten aus verschiedenen Fachrichtungen sind im Viszeralonkologischen Zentrum der Universitätsmedizin Magdeburg vertreten (v.l.): PD Dr. Marino Venerito (Innere Medizin), Prof. Dr. Jörg Frommer (Psychosomatische Medizin), Prof. Dr. Dörthe Jechorek (Pathologie), Prof. Dr. Ali Canbay (Innere Medizin), Prof. Dr. Roland Croner (Chirurgie), Dr. Claudia Schadow (Chirurgie), Prof. Dr. Thomas Brunner (Strahlentherapie) und Prof. Dr. Henry Ptok (Chirurgie)
Foto: Sarah Koßmann/Universitätsmedizin Magdeburg