Universitätsmedizin Magdeburg bietet häusliche Versorgung an
Magdeburg (UKMD) - Seit zwei Jahren bietet die Psychiatrische Institutsambulanz (PIA) der Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie unter der Leitung von Prof. Dr. Thomas Frodl, das Home Treatment, die sogenannte häusliche Versorgung an. Ein multiprofessionelles Team bestehend aus fachärztlicher Leitung, qualifiziertem Pflegepersonal, Sozialpädagogen, Psychologen sowie Ergotherapeuten führt diese multidisziplinäre Behandlung beim Patienten bei Bedarf zu Hause durch. Dabei wird diese Behandlungsform individuell und den Bedürfnissen des Patienten angepasst, um die psychisch erkrankte Person in der akuten Krise optimal behandeln zu können. Ideal dafür sind Patienten, die bereits in der Ambulanz der Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie behandelt werden. Das Home Treatment Team wird aktiv, wenn sich die Lage der Patienten verschlechtern und ohne Home Treatment wieder eine stationäre Aufnahme anstehen würde.
Das Home Treatment hat das Ziel die Patienten in akuten Krisen zu unterstützen und die Behandlung im vertrauten Wohnumfeld zu ermöglichen. Erste Ergebnisse zeigen, dass die Behandlung in der vertrauten Umgebung zur Verbesserung der Motivation und der Aktivierung von Ressourcen führen kann. Angehörige des Patienten profitieren auch sehr von dieser professionellen Unterstützung, denn die Übernahme zahlreicher Aufgaben im Alltag bedeutet für die Angehörigen auch eine große Entlastung. Außerdem können Angehörige, Professionelle und der Betroffene hinsichtlich des individuellen Krankheitsfalls voneinander enorm lernen. Insgesamt steigern sich die Zufriedenheit des Patienten und die des sozialen Umfelds. Nicht nur erhöhte Lebensqualität, Einbeziehung des unmittelbaren sozialen Umfeldes sondern die Verkürzung, gar Vermeidung eines stationären Aufenthalts sind die wesentlichen Vorteile dieser Behandlungsmethode.
Je nach Schweregrad der akuten Krise eines Patienten kann das Home Treatment bis zu drei Mal täglich oder auch ein bis zwei Mal wöchentlich zu Hause betreuen. Bedeutend ist, dass dabei für einen Zeitraum von vier bis acht Wochen alle wesentlichen Behandlungsformen zur Verfügung gestellt werden.
Es gibt einige Bedingungen, die erfüllt sein müssen um diese häusliche Betreuung in Anspruch nehmen zu können. Zu den wichtigsten gehören u.a. dass der Patient die Indikation für eine stationäre Behandlung haben muss. Darüber hinaus muss das Therapieziel bei einem Krankenhauspatienten am ehesten im häuslichen Umfeld zu erreichen sein. Auch das Einverständnis der im häuslichen Umfeld lebenden Personen muss eingeholt werden.
In der Universitätsmedizin Magdeburg wird auf höchstem Niveau gearbeitet. Die Patienten werden mit besten Verfahren und Therapien, die zur Verfügung stehen behandelt. Dabei legt die Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie bei der Translation der Forschung, der Übersetzung der Laborergebnisse in die Klinische Anwendung einen besonderen Schwerpunkt in die Diagnostik und Therapie schizophrener, affektiver und dementieller Erkrankungen und der Trauma-Folgestörungen.
Home Treatment ist eine besonders den Bedürfnissen und Wünschen der Betroffenen, Angehörigen und der Professionellen in der Behandlung psychischer Störungen gerecht werdende Behandlungsform.
„Ich habe Home Treatment in Dublin in meiner Tätigkeit als Arzt kennengelernt und habe diese Versorgungsform dann in Regensburg und jetzt auch in Magdeburg eingeführt“, so Prof. Frodl.