Welt-Pankreaskrebstag am 18. November 2021

19.11.2021 -  

Die Universitätsmedizin beteiligt sich am Welt-Pankreaskrebstag 2021

Jedes Jahr im November ist ein Tag dem Welt-Pankreaskrebstag gewidmet. Der zur Tradition gewordene Tag besteht inzwischen seit 8 Jahren. Die Aktion startete im Jahr 2014 und wurde durch das Anstrahlen der Musikhalle in Ludwigsburg in der Farbe Lila zum Highlight. Seitdem wird diese Tradition der Beleuchtungsaktion weitergeführt und erstreckt sich nicht nur bundesweit, sondern auch weltweit.

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Foto:Fahrstuhlschacht im Haus 60a auf dem Campus der Universitätsmedizin Magdeburg.
Fotograf: Sven Denning/UMMD

Die Universitätsmedizin beteiligt sich ebenfalls an dieser Initiative und erleuchtet dabei am 18. November von den frühen Morgenstunden bis in die Nacht den Fahrstuhlschacht im Haus 60a auf dem Campus der Universitätsmedizin Magdeburg in der Farbe Lila.

Der Welt-Pankreaskrebstag wurde mit der Idee ins Leben gerufen, auf den Pankreaskrebs/Bauchspeicheldrüsenkrebs aufmerksam zu machen und die breite Öffentlichkeit über diese schwere Erkrankung zu informieren.

Die Bauchspeicheldrüse ist ein lebenswichtiges Organ und erledigt bedeutende Aufgaben für unseren Organismus. Dabei hat sie eine zentrale Bedeutung für die Verdauung und Blutzuckerregulierung. Zum einen werden Verdauungsenzyme produziert, die im Darm lebenswichtige Eiweiße, Kohlenhydrate und Fette spalten. Zum anderen kontrolliert die Bauchspeicheldrüse die Produktion von Hormonen wie Insulin, Glukagon und das Blutzuckerspielgel.

Der Bauchspeicheldrüsenkrebs ist aktuell die vierthäufigste krebsbedingte Todesursache in Europa. Unter allen Krebsarten weist sie die schlechteste Überlebensrate auf.

Zertifiziertes Pankreaskarzinomzentrum

Das Pankreaszentrum der Universitätsmedizin Magdeburg wurde im Rahmen der Zertifizierung des Viszeralonkologischen Zentrums unter strengen Richtlinien von OnkoZert bzw. der Deutschen Krebsgesellschaft geprüft und zertifiziert (Erstzertifizierung 2018). Das Viszeralonkologische Zentrum bildet mit weiteren einzelnen Organkrebszentren, welche noch im Ausbau sind, das Onkologische Zentrum der Universitätsmedizin.

Im Pankreaszentrum der Universitätsmedizin Magdeburg arbeiten mehrere Fachdisziplinen zusammen, die sich auf Bauchspeicheldrüsenkrebs spezialisiert haben und für jeden Patienten gemeinsam die beste Therapie auswählen. Jede Woche findet eine Tumorkonferenz statt, in der jeder Fall von Spezialisten aus den Bereichen Chirurgie, Gastroenterologie, („Magen-Darm-Spezialisten“), Radiologie, Strahlentherapie, Psychoonkologie (auf die psychologische Betreuung von Krebspatienten spezialisiert), Pathologie und Palliativmedizin (für die Behandlung fortgeschnittener Erkrankungen) besprochen wird.

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Foto: (v.l.n.r.) Fachärztin S. Al-Madhi, Prof. Gumbs, Prof. Croner, Frau Dr. S. Acciuffi im OP-Saal. Prof. Dr. Gumbs ist ein international anerkannter Experte auf dem Gebiet der minimal invasiven Pankreaschirurgie. Er wurde von Prof. Dr. Croner eingeladen, gemeinsam mit seinem Team eine laparoskopische Pankreaskopfresektion bei einem Patienten mit einem Karzinom durchzuführen, um somit von Prof. Gumbs langjähriger Expertise zu partizipieren.
Fotograf: Christian Morawe/UMMD

„Die Behandlung dieser Tumore gehört in die Hand von Spezialisten, die rund um die Uhr alle Therapieoptionen für den Patienten bereithalten können. Unsere Experten sind bei jedem Eingriff dabei, operieren selbst oder leiten jüngere Ärzte an. So können wir eine gleichbleibende Qualität der Operationen sichern. Bei komplexen Operationen kann es zu lebensgefährlichen Komplikationen kommen. Als zertifiziertes Zentrum der Deutschen Krebsgesellschaft stehen wir rund um die Uhr mit unserer Expertise bereit“, so Prof. Dr. med. Roland Croner, Direktor der Universitätsklinik für Allgemein-, Viszeral-, Gefäß- und Transplantationschirurgie Magdeburg.

Im Corona-Jahr 2020 wurden in ganz Sachsen-Anhalt 285 „komplexe Eingriffe am Organsystem Pankreas“ durchgeführt. 74 von diesen komplexen Pankreas Operationen sind allein an der Universitätsmedizin Magdeburg zu verzeichnen.

Betroffenen Patient:innen helfen 

Der Welt-Pankreaskrebstag soll die speziellen Bedürfnisse dieser Tumorerkrankung und die Eigenheiten der Therapie verdeutlichen. Den Betroffenen wird signalisiert, dass sie mit ihrer Erkrankung nicht allein sind und sich auf die fachliche Expertise der Kolleg:innen an entsprechenden Zentren verlassen können.

Die Idee zum Pankreaskrebstag entstand im Jahr 2013, als Vertreter verschiedener Organisationen sich trafen, um gemeinsam einen Weg zu finden, die Öffentlichkeit für die Erkrankung zu sensibilisieren. Ein erster Schritt war die Gründung eines internationalen Arbeitskreises, der sogleich den Welt-Pankreaskrebstag (WPCD - World Pancreatic Cancer Day) ins Leben rief. Mittlerweile setzen sich weltweit 90 Organisationen aus über 35 Ländern und 6 Kontinenten ein. Sie fordern, dass man Bauchspeicheldrüsenkrebs schneller erkennt, behandelt und intensiver nach neuen Therapieansätzen forscht. Ziel ist es, finanzielle Unterstützung für Selbsthilfegruppen weiter auszubauen und Patient:innen mit Bauspeicheldrüsenkrebs eine bessere Überlebensrate zu ermöglichen.

Letzte Änderung: 13.01.2023 - Ansprechpartner: Webmaster