Neuromuskuläres Zentrum der Universitätsmedizin Magdeburg erhält Gütesiegel der Deutschen Gesellschaft für Muskelkranke
Die Deutsche Gesellschaft für Muskelkranke e.V. hat dem Neuromuskulären Zentrum der Universitätsmedizin Magdeburg ein Zertifikat verliehen, das bis 2026 gültig ist und dem Zentrum eine hohe Versorgungsqualität bescheinigt.
Im Neuromuskulären Zentrum Magdeburg arbeiten Neurolog:innen interdisziplinär mit Expert:innen aus den Fachbereichen Herz- und Lungenmedizin, Humangenetik, Orthopädie, Rheumatologie, Dermatologie, Kindermedizin/Neuropädiatrie sowie mit Krankengymnast:innen und Sozialarbeiter:innen zusammen, um Patient:innen mit neuromuskulären Erkrankungen zu betreuen. In der Universitätsklinik für Neurologie der Universitätsmedizin Magdeburg werden jährlich eine große Anzahl von Patient:innen mit neuromuskulären Erkrankungen ambulant und stationär behandelt. Das Zentrum wird von Prof. Dr. med. Stefan Vielhaber (Leiter & Sprecher), dem Stellvertretenden Klinikdirektor der Universitätsklinik für Neurologie, und Prof. Dr. med. Christian Mawrin (Stellvertreter), dem Direktor des Instituts für Neuropathologie, geleitet. Die Klinik verfügt über ein eigenes Stoffwechsellabor und Bildgebungszentrum (MRT, Sonographie). Gemeinsam mit dem Institut für Neuropathologie werden pro Jahr Gewebeproben (Muskel, Nerv, Haut) ausgewertet und im Institut für Humangenetik, unter der Leitung von Prof. Dr. med. Martin Zenker, werden genetische Proben analysiert sowie Beratungsangebote realisiert.
Das Zentrum für Neuromuskuläre Erkrankungen in Magdeburg kann auf eine lange Tradition zurückblicken. Im Jahr 2008 wurde die Einrichtung als eines der ersten Zentren in Deutschland mit dem Gütesiegel der Deutschen Gesellschaft für Muskelkranke e.V. zertifiziert. Seit über 30 Jahren hat sich das Zentrum zum Ziel gesetzt, die Versorgung von Patient:innen mit neuromuskulären Erkrankungen auf höchstem Niveau sicherzustellen und kontinuierlich zu verbessern. Dabei bietet das Zentrum umfassende Diagnostik und Therapie für Patient:innen mit neuromuskulären Erkrankungen an. Zu den klinischen Schwerpunkten in der Sprechstunde des Muskelzentrums gehören die Betreuung von Patient:innen mit Amyotropher Lateralsklerose, die Sprechstunde für Post-Polio-Syndrom-Patient:innen sowie die Versorgung von Patient:innen mit verschiedenen entzündlichen Muskelerkrankungen und peripheren neuroimmunologischen Störungen (z.B. Myasthenia gravis, chronische entzündliche Neuropathien). Grundsätzlich werden jedoch Patient:innen mit allen Formen neuromuskulärer Erkrankungen betreut.
Wissenschaftliche Arbeiten auf dem Gebiet der Muskelerkrankungen finden in einer langjährigen, engen Kooperation mit anderen nationalen und internationalen Muskelzentren statt. Regelmäßige Fallkonferenzen und Weiterbildungen für Ärzt:innen und Therapeut:innen, Betroffene und deren Angehörige runden das Angebot des Kompetenzzentrums für Muskelerkrankungen ab. Das Muskelzentrum Magdeburg kooperiert eng mit dem Mitteldeutschen Kompetenznetz für Seltene Erkrankungen (MKSE) am Universitätsklinikum Magdeburg. Das im Jahre 2014 gegründete MKSE hat die Stärkung der interdisziplinären Zusammenarbeit auf dem Gebiet der seltenen Erkrankungen zum Ziel, u.a. durch monatliche Fallkonferenzen und eine als Lotsin fungierende Ärztin, die Patient:innenanfragen bearbeitet und weiterleitet, so dass Patient:innen mit neuromuskulären Erkrankungen auch auf diesem Weg in die Muskelsprechstunde kommen können. Als Zuweiser fungieren auch die niedergelassenen Fachärzt:innen und Kliniken im Umland.