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pr:sonstiges:universitaetsmedizin-sachsen-anhalt-eigentum-verpflichtet-2016:worum-es-geht

Worum geht es hier eigentlich

Eine Großdemonstration zum Thema Von nix kommt nix! Universitätsmedizin Sachsen-Anhalt - Eigentum verpflichtet! am 27.10.2016.

Warum sollten Sie mitmachen und mitgehen?

Wenn Sie ein Auto haben, wissen Sie, vom Benzin alleine geht es nicht vorwärts. Die laufenden Kosten für z.B. Versicherungen, Sprit, Steuer sind nur ein Kostenfaktor. Nach einiger Zeit müssen die Bremsscheiben erneuert werden, Glühlampen gehen kaputt, … für all dies legt man Geld zurück, um es bezahlen zu können.

Wenn Sie ein Haus besitzen, so wissen Sie, neben den laufenden Kosten für Strom, Wasser, Heizung muss man Geld sparen für den Austausch der Heizung, die neuen Dachziegel.

Im inzwischen mehr als 10 Jahre alten Haus 60a ist teilweise noch immer die Erstausstattung zu finden, unter anderem auch Beatmungsgeräte für den Einsatz am Patienten. Die Hautklinik könnte auch als musealer Bau betrachtet werden. Was jedem klar erscheint, nämlich der z.B. notwendige regelmässige Austausch von Medizintechnik auf aktuelle Technik ist leider nicht durch das Universitätsklinikum alleine zu bezahlen. Als Privatmensch hätten wir Geld angespart, als Uniklinik ist das nicht so leicht möglich. Wir erinnern uns an defizitäre Jahresabschlüsse der Unikliniken, an die Sparpolitik der Landesregierung, die es nicht ermöglichen, ein heimliches Säckchen mit Golddukaten hervorzuzaubern. Nun setzt die Landespolitik dem noch die Krone auf, durch die weitere Reduzierung der Re-Investitionszahlungen an die Universitätskliniken.

Die Re-Investitionszahlungen dienen im Wesentlichen dazu, Altes, Verschlissenes durch Neues zu ersetzen. Die Landespolitik ist immer weniger bereit, sich an diesen Kosten zu beteiligen. Dies ist skandalös und moralisch nicht nachvollziehbar. Immerhin ist die Universitätsklinik Anstalt öffentlichen Rechts, durch das Hochschulmedizingesetz in weiten Teilen reguliert und somit ein Kind des Landes. Als Eigentum des Landes hat die Landesregierung auch die Verpflichtung, sich finanziell in notwendigem Maße an den Kosten der Universitätskliniken zu beteiligen.

Die Unikliniken sind allein schon wegen der desatrösen Finanzierung der Ambulanzkosten gar nicht in der Lage, auch noch die Re-Investitionskosten im notwendigen Maße selbst zu stemmen. Einsparungen bei den Personalkosten? Noch weniger Personal? - Gute Leute gehen, wenn die Arbeitsbedingungen zu kritisch werden. Adieu Hochleistungsmedizin.

Das Land legt die Daumenschrauben an und zwingt die Uniklinika durch die Hintertür im Havariefall ggf. ganze Kliniken oder Bereiche stillzulegen - ohne Perspektive einer Wiederinbetriebnahme. Wir werden „auf Verschleiß gefahren“.

Im Koalitionsvertrag unserer Landesregierung lesen wir auf Seite 91 u.a.: „Die Koalitionsparteien sichern den Erhalt der Medizinischen Fakultäten und der Universitätsklinika an beiden Universitäten zu.“.

Große Visionen zerplatzen angesichts nackter Realität. Werden diese Kürzungen im Landeshaushalt umgesetzt, werden die Uniklinika Stück für Stück amputiert … bis sie sich selbst abwickeln, weil Studenten und Lehrstuhlinhaber die Häuser verlassen.

Aus diesem Grunde müssen wir am 27.10.2016 wieder auf die Straße gehen!

Aus Eigentum entspringt Verantwortung und Verpflichtung!

pr/sonstiges/universitaetsmedizin-sachsen-anhalt-eigentum-verpflichtet-2016/worum-es-geht.txt · Zuletzt geändert: 2016/10/18 11:38 von pruka03