Das Schutzschild des SARS-CoV-2-Virus

Beschreibung: Erste Studien an COVID-19-Patient*innen zeigen, dass sich trotz teils schwerer Verläufe bereits kurz nach überstandener Infektion häufig nur noch geringe Mengen an Antikörpern im Blut befinden und diese das Virus oftmals nur unzureichend abwehren können. Das Forscherteam um Prof. Dr. Dunja Bruder, Leiterin der Arbeitsgruppe Infektionsimmunologie am Institut für Medizinische Mikrobiologie und Krankenhaushygiene, geht davon aus, dass das SARS-CoV-2-Virus über eine Art Schutzmechanismus verfügt, der die Ausbildung einer wirksamen und gleichermaßen langlebigen Antikörperreaktion aktiv behindert. Im Fokus der Untersuchungen von Prof. Bruder steht dabei das Spike S Protein, was sich in der Außenhülle des Virus befindet. Potentielle Impfstoffe gegen SARS-CoV-2 zielen in aller Regel darauf ab, die Bildung von Antikörpern gegen das Spike S Protein des Virus auszulösen. Theoretisch sind diese spezifischen Antikörper dann in der Lage eine SARS-CoV-2 Infektion zu verhindern. Ein chemischer Prozess – die Glykolisierung des SARS-CoV-2 Spike S Proteins, die im Vergleich zu Hüllproteinen anderer Viren außergewöhnlich stark ausgeprägt ist – könnte allerdings nach Einschätzung der Wissenschaftler*innen dafür sorgen, dass das Virus selbst ein Schutzschild bildet und der Körper deshalb keine effiziente Immunantwort liefern kann. Sollte sich diese Vermutung bestätigen, tragen die Erkenntnisse maßgeblich zu der zukünftigen Entwicklung optimierter Impfstoffe gegen SARS-CoV-2 bei.

Das Projekt wird in Kooperation mit Prof. Udo Reichl, Max-Planck-Institut für Dynamik komplexer technischer Systeme durchgeführt und vom Land Sachsen-Anhalt gefördert.

Kontakt für Medien: 
Prof. Dr. Dunja Bruder (Projektleitung), Institut für Medizinische Mikrobiologie und Krankenhaushygiene (IMMB) der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg,
Tel.: 0391-67-13374, 

Letzte Änderung: 25.01.2023 - Ansprechpartner: Webmaster